Engwe ist ein Unternehmen mit über zehn Jahren Erfahrung, das sich auf den Online-Vertrieb von E-Bikes mit breiten Reifen und Pendler-E-Bikes spezialisiert hat. Das vielfältige Sortiment umfasst faltbare Fat-Tire-Bikes, Tiefeinsteiger-Lasten-E-Bikes und E-Scooter. Modelle mit Federung und breiten Reifen sorgen für ein angenehmes Fahrgefühl auch auf unebenem Gelände – und das zu erschwinglichen Preisen. Doch stellt Engwe tatsächlich eine lohnende Investition in ein Elektrofahrrad dar? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf das Produktangebot von Engwe sowie auf Rückmeldungen aus dem realen Markt, um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen.

Engwe Produktkollektion

Engwe bietet eine Vielzahl von Modellen an – hauptsächlich E-Bikes mit breiten Reifen –, die jeweils unterschiedliche Konfigurationen aufweisen, um den vielfältigen Fahrbedürfnissen verschiedener Fahrer gerecht zu werden.

  • Engine Pro / EP-2 Serie (faltbare Fatbikes): Diese Modelle sind die Flaggschiffe unter den faltbaren Fat-Tire-E-Bikes. Sie werden mit Zubehör wie Schutzblechen, Gepäckträgern und Beleuchtung geliefert. Besonders das Engine Pro beschleunigt per Gasgriff schnell auf bis zu 25 km/h und bewältigt auch steile Anstiege mühelos. Die Nachteile liegen im Gewicht und dem sperrigen Format.
  • L-Serie (Cargo-/Pendler-Bikes): Die L20Reihe (einschließlich L20 Boost, L20 3.0 Pro/Boost, LE20) sind Tiefeinsteiger-E-Bikes mit mittelbreiten Reifen und aufrechter Sitzposition. Sie verfügen über mittlere Motor- und Batterieleistungen (etwa 36–52 V, 10–13 Ah). Diese Modelle sind leichter als die faltbaren Fatbikes und eignen sich besser für den täglichen Arbeitsweg oder leichtere Transportaufgaben – oft mit hinterem Gepäckträger.
  • X-Serie (faltbare Fatbikes): Die X20/X24/X26 sind neuere faltbare Fatbikes, die dem Engine Pro ähneln, jedoch mit 8-Gang-Schaltungen und in der Regel 250-Watt-Nabenmotoren ausgestattet sind. Es handelt sich um robuste, dreifach gefederte E-Bikes, die vor allem auf Abenteuerfahrten ausgelegt sind.
  • Mopeds und E-Scooter: Die M20 (und M20 2.0) sind im Motorradstil gehaltene Modelle mit einer Leistung von 1000–1200 W (250W EU), die je nach Markt entweder mit Benzinmotoren oder großen Nabenmotoren betrieben werden. Optisch ähneln sie kleinen Motorrädern. Außerdem bietet Engwe auch elektrische Scooter an (z. B. Y600, Y400 usw.).
  • Weitere Modelle: Engwe hat auch kleinere Modelle wie das T14 oder urbane Varianten wie das P20 im Programm, doch die faltbaren Fatbikes bleiben das Markenzeichen des Unternehmens.

Vorteile und Nachteile

Engwe-E-Bikes bieten beeindruckende Leistung und ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis, doch Kundenbewertungen zeigen, dass es dabei auch einige Kompromisse gibt.

Vorteile

  • Starke Leistung: Die Kombination aus Motor und Akku liefert reichlich Power. Rezensionen loben die schnelle Beschleunigung und gute Steigfähigkeit (z. B. „macht es möglich, mit 25 km/h zu cruisen… das Bike beschleunigt schnell über 25 km/h hinaus“). Selbst bei niedrigen Unterstützungsstufen erreichen Engwe-Modelle konstant Geschwindigkeiten von über 25 km/h – mit minimalem Kraftaufwand.
  • Hoher Fahrkomfort: Die breiten Reifen und Federgabeln schlucken Stöße effektiv. Viele Nutzer berichten von einem „außergewöhnlich komfortablen Fahrgefühl“ – sowohl auf städtischen Schlaglöchern als auch auf leichtem Gelände. In Tests bewältigte das Engine Pro Unebenheiten und Vibrationen deutlich besser als die meisten Modelle seiner Klasse.
  • Umfangreiche Ausstattung zum günstigen Preis: Die meisten Modelle werden serienmäßig mit Zubehör wie Schutzblechen, Gepäckträgern (oft mit 12–25 kg Tragkraft), integrierten Lichtern und Shimano-Schaltungen geliefert. So wird etwa im Testbericht betont, dass das Engine Pro 2.0 komplett mit Schutzblechen, Gepäckträger und einem hellen LCD-Display angeboten wird – und das zu einem sehr niedrigen Preis. Die häufig verbaute Shimano-8-Gang-Schaltung (Altus) gilt in dieser Preisklasse als solide Komponente.
  • Gute Reichweite (laut Hersteller): Engwe wirbt mit langen Reichweiten, insbesondere bei den 48V-Systemen. Der Akku des EP-2 Boost (48 V / 13 Ah ≈ 624 Wh) soll eine Reichweite von bis zu 120 km ermöglichen. In Praxistests erreichen Tester unter moderater Nutzung meist über 65 km pro Ladung, was vielen Konkurrenzmodellen entspricht.

Nachteile

  • Schwer und unhandlich: Das Extrembeispiel ist das Engine Pro 2.0, das rund 38 kg wiegt. Selbst das leichtere EP-2 Boost bringt etwa 30 kg auf die Waage. Dieses hohe Gewicht macht das Handling abseits des Fahrens schwierig – das Heben ins Auto oder das Tragen über Treppen ist äußerst mühsam. Einige Tester berichten, dass zusammengefaltete Engwe-Bikes nicht in kleine Kofferräume passen. Das Gewicht führt außerdem zu Problemen bei Montage und Transport: Besitzer berichten, dass die Klappmechanismen sehr fest angezogen werden müssen, um Klappergeräusche zu vermeiden, und dass der Aufbau aus dem Karton heraus zeitaufwendig ist.
  • Schwankende Verarbeitungsqualität und Zuverlässigkeit: Mehrere Tester weisen auf Qualitätsprobleme hin. So wurden beispielsweise Montage- und Ausrichtungsfehler festgestellt – etwa lose Schrauben, verzogene Rahmen oder zu fest angezogene Befestigungen, die die Sicherheit beeinträchtigen. Zudem wird über Kettenklappern und Knarzgeräusche im Antrieb berichtet; im Test heißt es etwa, es gebe „vieles an Kettenschlagen“ auf unebenen Strecken.
  • Sicherheitsbedenken (Akku und Zertifizierung): Ein ernstes Warnsignal bei Engwe betrifft die Akkusicherheit. Tatsächlich hat Engwe für bestimmte ältere Modelle (insbesondere das Engine Pro 2.0) einen Akkurückruf aufgrund von Überhitzungs- und Brandrisiken herausgegeben. Berichten zufolge wurden Kunden sogar gebeten, diesen Rückruf nicht öffentlich zu machen – was verständlicherweise das Vertrauen beeinträchtigt.

Insgesamt bieten Engwe-Bikes solide Leistungsdaten, die dem Preisniveau entsprechen, und sind damit für Outdoor-Fahrbegeisterte durchaus attraktiv. Allerdings erfordert der günstigere Preis gewisse Kompromisse bei Verarbeitungsqualität, Rahmengewicht und Kundendienst. Potenzielle Käufer sollten diese Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Modellvergleich: Engwe vs. Cyrusher

Zur Einordnung haben wir das Engwe Engine Pro 2.0 und das Cyrusher Kommoda 3.0 gegenübergestellt, um die Unterschiede in den Produktkonfigurationen zu beleuchten. Die Kommoda-Reihe von Cyrusher ist eine beliebte Fat-Tyre-E-Bike-Serie mit vielen parallelen Merkmalen (Vollfederung, breite Reifen, Tiefeinsteigerrahmen). Ein detaillierter Vergleich ihrer Leistungsunterschiede und Preisgestaltung vermittelt ein klareres Bild des tatsächlichen Produktwerts.

Merkmal Engwe Engine Pro 2.0 Cyrusher Kommoda 3.0
Preis €1499  €1599 
Motor 250 W, 75 Nm, bürstenloser Nabenmotor 250 W, 85 Nm, bürstenloser Hecknabenmotor
Akku 48 V, 16 Ah (768 Wh) 48 V, 20 Ah (960 Wh)
Reichweite (PAS-Modus) ~120 km ~110 km
Höchstgeschwindigkeit (max. PAS) 25 km/h 25 km/h
Reifen 20″×4,0″ Fat-Tire 20″×4,0″ Arisun Fat-Tire
Federung Vollfederung Federgabel + Luftdämpfer hinten
Bremsen 180 mm hydraulische Scheiben (vorne/hinten) 180 mm hydraulische Scheiben (vorne/hinten)
Gänge Shimano 8-Gang Shimano 7-Gang
Gewicht ~39,8 kg ~37,7 kg
Garantie 12 Monate (Rahmen/Motor/Akku) 24 Monate (Rahmen) / 12 Monate (Teile/Akku)
Beleuchtung Basis-Front- und Rücklicht Integrierte helle Front- und Rücklichter

 

Dieser Vergleich zeigt, dass die Cyrusher Kommoda 3.0 über einen deutlich größeren Akku und einen leistungsstärkeren Motor (höheres Drehmoment) verfügt. Beide E-Bikes bieten Vollfederung und hydraulische Bremsen, was zu sanfteren Bremsmanövern und einem insgesamt komfortableren Fahrgefühl führt. Beide Modelle sind mit ähnlichen 20×4″ Reifen ausgestattet, jedoch bieten Cyrusher’s integrierte Beleuchtung und der Tiefeinsteiger-Rahmen benutzerfreundliche Vorteile.

Der Gewichtsunterschied ist auffällig: Der Engwe-Rahmen mit 39,8 kg lässt sich schwerer heben als die 37,7 kg schwere Cyrusher Kommoda. Bei den Garantien bietet Cyrusher eine längere Rahmen-Garantie von 2 Jahren (gegenüber 1 Jahr bei Engwe).

In puncto Fahrgefühl verleiht die zusätzliche Motorleistung und die aufgerüstete hintere Luftfederung der Cyrusher ein eher „motorradähnliches“ Charakteristikum – sehr sanft bei hohen Geschwindigkeiten – während das einfachere Setup des Engwe das Treten leichter und das Zusammenfalten einfacher macht.

Insgesamt gilt: Wer rohe Leistung und hochwertige Verarbeitung (Dual-Federung, hydraulische Bremsen) priorisiert, ist bei Cyrusher besser aufgehoben; wer jedoch Budget oder Faltbarkeit in den Vordergrund stellt, findet im Engwe-Modell eine ausreichende Lösung. Beide Bikes teilen die typischen Stärken von Fatbikes (Stabilität, Komfort), doch Cyrusher punktet in der Regel mit besserer Verarbeitungsqualität und zuverlässigerem Support.

Wichtige Überlegungen vor dem Kauf

  • Budget vs. Qualität: Engwe-Bikes liegen preislich unter vielen Mitbewerbern. Ihre Komponenten (Motoren, Akkus, Shimano-Teile) entsprechen oft denen teurerer Marken, sodass das Datenblatt einen hohen Wert suggeriert. Der niedrigere Preis bedeutet jedoch, dass man kleinere Makel tolerieren muss: ungleichmäßiger Lack, lose Schrauben oder zusätzliche Geräusche. Nutzer sollten Vor- und Nachteile abwägen, um zu entscheiden, ob sich die Investition lohnt.
  • Einsatzzweck: Engwe-Modelle zeigen ihre Stärken insbesondere im Gelände oder auf gemischtem Untergrund, wo Stabilität und Komfort voll zur Geltung kommen. Auf glatten Stadtstraßen oder in Radwegen können die schweren Fatbikes hingegen unhandlich wirken. Wer ein wendiges Pendler-Bike sucht, sollte Engwes kleinere L20-Modelle oder eine andere Marke in Betracht ziehen. Fatbikes von Engwe entfalten ihren Nutzen vor allem auf Trails oder Schotterwegen, um ihr Gewicht zu rechtfertigen.
  • Fahrergröße / Ergonomie: Prüfen Sie die Mindestsattelhöhe jedes Modells. Beim EP-2 Boost liegt die Sattelstütze bei etwa 84 cm, was für Personen ab rund 1,68 m (5′6″) bequem ist. Sehr kleine Fahrer (unter 1,63 m / 5′4″) könnten Schwierigkeiten haben, den Boden auf selbst Tiefeinsteiger-Modellen zu erreichen. Cyrusher bietet kleinere Radgrößen (Kommoda 3.0) oder Tiefeinsteiger-Rahmen, die für kleinere Fahrer besser geeignet sein könnten.
  • After-Sales und Garantie: Engwe gewährt auf seine E-Bikes eine 12-monatige Garantie für Rahmen, Motor und Akku (bei einigen Kleinteilen kürzer). In den meisten Ländern gibt es keine physischen Shops, sodass der Support per E-Mail erfolgt. Beachten Sie, dass die Kundenservice-Reaktionszeiten langsam sein können und der Versand von Ersatzteilen (falls erforderlich) Wochen dauern kann. 

5 Häufige Fragen zu Engwe E-Bikes

  1. Sind Engwe-Bikes leicht zusammenzubauen?

    In der Regel werden sie zu etwa 85 % vormontiert geliefert. Sie müssen das Vorderrad, den Lenker, die Pedale und den Akku anbringen und die Bremsen bzw. Gänge entlüften/einstellen. Für manche Käufer ist das einfach, andere empfinden es als frustrierend. Ein Testbericht beschrieb die Montage als „zeitaufwendig und anspruchsvoll“. Mit einem guten Werkzeugset und etwas Geduld klappt es meist, alternativ kann eine professionelle Montage sinnvoll sein.

  2. Wie weit bringt mich der Akku?

    Engwe gibt Reichweiten von bis zu 120 km (75 mi) bei hoher Unterstützungsstufe an. Tatsächlich hängt die Reichweite von Fahrergewicht, Gelände und Unterstützungsstufe ab. Viele Nutzer berichten von praktischen 60–80 km pro Ladung. Schwerere Fahrer oder ständiger Gasgriffgebrauch reduzieren die Reichweite, während moderate Unterstützung auf flachem Terrain die Maximalreichweite annähernd erreicht.

  3. Sind Engwe-Bikes für kleinere Fahrer komfortabel?

    Die Basismodelle haben relativ hohe Rahmen. Zum Beispiel lässt sich der Sattel des EP-2 von 84 cm aufwärts einstellen, die Überstandshöhe liegt bei etwa 60–70 cm. Fahrer unter 1,63 m (5′4″) könnten die Reichweite und das Übersteigen als hoch empfinden. Engwe bietet jedoch Tiefeinsteiger-Modelle (wie das LE20) und niedrigere Rahmen (wie das T14), die für kleinere Personen besser geeignet sind. Achten Sie beim Kauf auf die auf dem Datenblatt angegebene „geeignete Fahrergröße“.

  4. Wie steht es um Kundenservice und Garantie?

    Engwe gewährt eine 1-jährige Garantie auf die meisten Hauptkomponenten. Diese deckt Herstellungsfehler ab, jedoch keinen normalen Verschleiß oder Schäden. Bei Problemen kontaktieren Sie Engwe per E-Mail oder über das Online-Formular. Da es in den meisten Ländern keine lokalen Händler gibt, ist unmittelbarer Support nicht verfügbar. Wenn After-Sales-Service wichtig ist, sollte dies berücksichtigt werden.

  5. Sind Engwe E-Bikes zuverlässig und sicher?

    Engwe-Rahmen und -Motoren verwenden Standardkomponenten (Shimano-Schaltungen, Bafang-Naben, Samsung-Akkuzellen etc.), sodass sie mit vielen Importmarken vergleichbar sind. Dennoch haben einige Nutzer kleinere Probleme erlebt – von Montagefehlern bis hin zu elektronischen Störungen. Ein ernstes Sicherheitsproblem war der Akkurückruf 2022 aufgrund von Überhitzung. Stellen Sie sicher, dass jedes gebrauchte Engwe-Bike, das Sie kaufen, einen sicheren Akku hat oder aktualisiert wurde. Prüfen Sie außerdem Firmware-Updates oder Rückrufe für das gewünschte Modell.

Fazit

Die E-Bikes von Engwe bieten ein außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis: Sie erhalten leistungsstarke Motoren, breite Reifen und Vollfederung zu deutlich geringeren Kosten als bei den meisten etablierten Marken. Wer rohe Leistung pro investiertem Euro sucht (und handwerklich geschickt ist), findet in einem Engwe Fatbike ein spaßiges und leistungsfähiges Gefährt. Besonders attraktiv ist es für Fahrten im Gelände oder auf offenen Trails, wo Komfort und Power voll zur Geltung kommen.

Allerdings bringt der „günstige Preis“ auch Einschränkungen mit sich. Die Kompromisse sind real: Engwe-Bikes können aufgrund ihres Gewichts schwer zu handhaben sein. Die Verarbeitungsqualität ist unterschiedlich – viele Fahrer haben keine größeren Probleme, während andere kleinere Mängel selbst beheben müssen.

Für preisbewusste Enthusiasten kann Engwe genau den richtigen Mix bieten. Wer jedoch ein zuverlässiges Alltagsrad benötigt oder großen Wert auf lange Garantiezeiten und schnellen Service legt, ist bei einer etablierten Marke (wie Cyrusher oder anderen) besser aufgehoben. Im direkten Vergleich bieten Engwe-Modelle viele Features, liegen jedoch bei Verarbeitung und After-Sales-Service etwas zurück.